Remis in Harriehausen

Gefühlte Niederlage beim Tabellenschlusslicht

Im letzten Spiel im Kalenderjahr 2022 traf unsere Mannschaft auf die Zweitvertretung des SV Harriehausen. Während der TSV derzeit die Tabelle anführt, steht das Team aus dem Gandersheimer Osten nach drei Unentschieden und sechs Niederlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Dennoch warnte Cheftrainer Mick Röseler seine Schützlinge eindringlich davor, das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Da Stammkeeper Jannek Fiebich krankheitsbedingt fehlte, musste sich Übungsleiter Röseler das Torwarttrikot überstreifen. 

Unsere Mannschaft erwischte den besseren Start und fand schnell ins Spiel. Bereits in der dritten Minute spielte Yasin Pisken einen starken Steckpass durch die unsortierte Hintermannschaft der Gastgeber in den Lauf des abseitsverdächtig positionierten Markus Frieben, der das Leder nur noch am gegnerischen Keeper vorbeischieben musste – 1:0. Der TSV machte weiter Druck. Kurz nach der frühen Führung folgte schnell das 2:0: Eine Freistoßflanke von Jonas David fand Emre Uzun, dessen Kopfball vom Pfosten ins Tor prallte (12.). In der 23. Minute ging ein Harriehäuser Spieler in unserem Sechzehner bei einem eigentlich regelkonformen Zweikampf mit Viktor Reinhardt zu Boden. Schiedsrichter Heinrich-Wilhelm Rohmeier entschied allerdings fälschlicherweise auf Strafstoß. Dieses Geschenk nahmen die Gastgeber dankend an und erzielten vom Punkt den 2:1-Anschlusstreffer (25.). Besonders ärgerlich ist, dass der Ball vor dem Zweikampf eindeutig im Toraus war und es somit mit Abstoß hätte weitergehen müssen. 

Der TSV wirkte nach diesem Rückschlag etwas angeknackst. Fehlpässe und Ballverluste im Mittelfeld häuften sich. Gegen Ende des ersten Durchgangs wurde man nochmal gefährlich: In der 41. Minute köpfte Abwehrhüne Reinhardt nach einer Ecke von Bikic ans Gebälk. Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte sich Markus Frieben unter tatkräftiger Mithilfe der Gastgeber erneut in die Torschützenliste eintragen: Einem Harriehäuser Mittelfeldmann rutschte das Leder bei einem Klärungsversuch auf Höhe des Mittelkreises so unglücklich über den Schlappen, dass die Sache im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los ging und der Ball Neu-Stürmer Frieben auf Höhe der Sechzehnerkante quasi vor die Füße fiel. Mit seiner ganzen Erfahrung vernaschte er zwei Gegenspieler und stellte stark auf 3:1 (45.). Mit diesem Spielstand ging es in die Kabinen.

Nach Wiederanpfiff verlor unsere Mannschaft gänzlich den Faden und Harriehausen wurde mit jeder Minute stärker. In der 74. Minute war es schließlich ein direkt getretener Freistoß aus gut 30 Metern Entfernung, der den erneuten Anschlusstreffer markierte. Unser sonst tadellos agierende Ersatztorwart Röseler wurde durch die Sonne geblendet und konnte nichts dafür, dass ihm das Spielgerät durch die Hände flog. Nach diesem nur noch hauchdünnen Vorsprung wuchs der Druck auf den TSV weiter an. Dennoch schaffte man es nicht, den Schalter umzulegen. Die mangelhafte Zuteilung in der Defensive gipfelte kurz vor Abpfiff im sich abzeichnenden Ausgleichstreffer: Von der linken Außenbahn gelangte der Ball in den Langenholtenser Fünfer, wo ein Harriehäuser mutterseelenallein stand, sich das Leder in aller Ruhe zurechtlegen konnte und das aus Gastgebersicht umjubelte 3:3 erzielte (82.).

Der Mannschaft war die Enttäuschung nach Abpfiff anzusehen, beim Tabellenletzten aus Harriehausen war ein Sieg eigentlich Pflicht. Alles in allem legte der TSV Langenholtensen in dieser Hinrunde eine starke Leistung hin. Wenn man in der Rückrunde zu alter Stärke zurückfindet, ist der Aufstiegstraum noch lange nicht ausgeträumt.